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[Wichtig !] Unbekannte und bekannte Laufbodenkameras
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22.11.17 16:05
Laufboden

nicht registriert

22.11.17 16:05
Laufboden

nicht registriert

Re: Unbekannte und bekannte Laufbodenkameras

Hallo Freier-Sascha,

Freier-Sascha:
Hallo Laufboden,

Ihre These, Müller könnte neben den Export Deutscher Kameras in den Osten, auch Importe Russischer Kameras nach Deutschland getätigt haben, finde ich höchst interessant. Gibt es denn einen Experten für Russische Plattenkameras, der unsere "Unbekannten" identifizieren könnte?
Das wäre wirklich interessant. Aber auch die damalige CSR und Polen hatten einschlägige Industrie, und ich vermute, deren Produkte waren näher an Marktfähigkeit im westlichen Europa.

In Rußland - bzw. der Sowjetunion - gab es auch eine durchaus bedeutende Kameraindustrie. Die lehnte sich eng an deutsche Vorbilder an (sprich Produktkopie).
Sollte die russische Fotokor aber wirklich der Maßstab sein - die wäre hier nicht marktfähig gewesen.
Zwei Fotokors habe ich. Das Auge sieht eine solide Kamera qualitativ deutlich im oberen Bereich. Die wesentlichen Bauteile sind stabil. Die Hand fühlt Wackelkram.
Alle Einzelteile sind stabil bis auf das Rückteil des Sportsuchers und der Gehäuseverschluß. Die sind meist defekt. Und angenietet ... *)

Bei meinen beiden waren die Blendenblätter verklebt.
Ich habe sie zerlegt - das hätte ich bleiben lassen sollen. Der Verschluß (GOMZ) ist dem Vario nachgebaut, wie bei diesem kein Käfig für die Blende. Hatte man sie wieder zusammen, ist bei einer der nächsten Einstellungen wieder eines der Blendenblätter aus der Halterung geflutscht. Na gut, das ist bei einem verschlissenen Vario ähnlich.
Ein interessantes Detail ist zu erwähnen. Die Blendenblätter des Gomz sind aus Zelluloid. Elegante Lösung. Hab's ausprobiert mit kaputten Blättern: Zündholz dran - weg sind sie. So schnell kann man kaum schauen.
Konstrukteure, Techniker, Feinmechaniker - alle zweifellos fähig. Nützt nichts, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen.

Aber sorgt man für ein Umfeld wie im Westen - Maschinen, Material, frei von Apparatschiks - wäre es kein Problem gewesen, hier marktfähige Produkte zu schaffen.

Grüße, Laufboden

P.S.: nieten können sie so gut wie die Hersteller deutscher Billigkameras


Hinweise:

  • Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln.

  • Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.

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  • Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.

  • Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!


23.11.17 10:30
Freier-Sascha 

BZF-Meister

23.11.17 10:30
Freier-Sascha 

BZF-Meister

Re: Unbekannte und bekannte Laufbodenkameras

Hallo Laufboden,

Habe wenig Zeit weil ich zur Arbeit muss, aber eine Anmerkung zu ihrer "Auste" Kamera hätte ich noch: Den Hersteller kenne ich nicht. Können sie anhand von Objektiv und Verschluss einkreisen aus welchem Jahr sie stammt? Denn Balda hat erst 1925 seine erste Kamera auf den Markt gebracht. Die Suche nach Vorgängerversionen können wir uns also teilweise sparen. Baldeweg hat wohl aus den Stand heraus im grossen Stil in den Kameramarkt eingegriffen, ohne Modell-Entwicklung wie es bei anderen Herstellern oft zu beobachten ist.

Gruss

Freier-Sascha

23.11.17 14:21
Laufboden

nicht registriert

23.11.17 14:21
Laufboden

nicht registriert

Re: Unbekannte und bekannte Laufbodenkameras

Freier-Sascha:
Hallo Laufboden,

Habe wenig Zeit weil ich zur Arbeit muss, aber eine Anmerkung zu ihrer "Auste" Kamera hätte ich noch: Den Hersteller kenne ich nicht. Können sie anhand von Objektiv und Verschluss einkreisen aus welchem Jahr sie stammt? Denn Balda hat erst 1925 seine erste Kamera auf den Markt gebracht. Die Suche nach Vorgängerversionen können wir uns also teilweise sparen. Baldeweg hat wohl aus den Stand heraus im grossen Stil in den Kameramarkt eingegriffen, ohne Modell-Entwicklung wie es bei anderen Herstellern oft zu beobachten ist.

Gruss

Freier-Sascha
Klar - sie wird, wie gesagt, im Versandhauskatalog von 1912 der Firma Stukenbrok angeboten.
Das engt zusammen mit dem Verschluß den Zeitraum auf "vermutlich zwischen 1911 und 1914" ein (der 11o'clock-Shutter von AGC wurde nicht lange gebaut).

In diesem Katalog gibt's ein paar weitere Kameras, in späteren (habe ich nur auszugsweise gesehen) weiterentwickelte Auste-Modelle (Auste = August Stukenbrok, Einbeck; reiner Handelsname).

Weitere sachdienliche Hinweise sehe ich keine. Das Holz für den Laufboden besteht aus 3 Stücken: ein großes in der Mitte, zwei recht schmale seitlich, die hinten anfangen, ca. 2/3 der Länge des Bodens lang sind und an das - naja - T-förmige Mittenstück gedübelt sind.

Grüße, Laufboden

Anmerkungen
1) Besonders der Stukenbrok-Katalog von 1912 dient als einzigartige Übungs- und Seminarunterlage für Studenten der Geschichts- und Kulturwissenschaften zur Erarbeitung von Arbeiten auf dem Gebiet der Alltagskultur am Ende der Monarchie und wurde(wird?) deshalb verschiedentlich zum Download für Studenten angeboten
2) Von mindestens einem Katalog dieses Versandhauses von Anfang der 1920er-Jahre habe ich Kameraangebote gesehen, das waren ähnliche, aber weiterentwickelte Modelle
3) Gratis-Download kann - wenn er immer noch möglich ist - arbeitsintensiv sein. Es gibt von diesem und diversen anderen Jahrgängen aber viele Nachdruckangebote im Web.

Zuletzt bearbeitet am 23.11.17 18:21

24.11.17 14:49
Laufboden

nicht registriert

24.11.17 14:49
Laufboden

nicht registriert

Re: Unbekannte und bekannte Laufbodenkameras

Hallo Freier-Sascha,

Aufgrund Ihrer Hilfen zur Bestimmung von Beier-Kameras hatte ich gestern vormittag - möglicherweise etwas gewagt - die folgende Kamera als Beier klassifiziert.
Doch nachmittags, beim "Kamerabildersammeln", sah ich exakt dieses Modell in der Bucht.
Unterschiede:

  • Beier-Namensschild
  • weit besser erhalten, ungewöhnlich gut ausgestattet für eine mit einfachem Auszug
  • Omfa Correctar 1:4.5/105 in Rulex statt Pololyt 1:4.5/105 in Vario
  • Rahmensucherdesign dasselbe wie bei 68/11 (zumindest kameraseitig)

Da wollte ich anfangs bieten, besonders der kleine Rulex hätte mir gefallen - meine Rulex passen alle für 1:4.5/135er.
Aber der Preis für eine Kamera mit einfachem Auszug und zudem noch fehlendem Lichtschacht entschwand in Höhen, bei denen ich nicht mehr mitbiete - mit Porto schlappe €26.71 ...
Findet man nach Jahren ein passendes Rückteil, hängt in der Regel eine Kamera dran ... d.h., das Ganze ginge echt ins Geld. Die Kamera bleibt also unvollständig.
Wär's z.B. eine schöne Ideal 111 gewesen, hätte ich noch mitgeboten ...


Die obere Abdeckung der Halterung der Entfernungseinstellung ist weggerostet. Diese war angeschraubt, aber von unten. Reparatur erfordert also neben einem Ersatzteil ein partielles Abheben der Belederung und vermutlich Ersetzen der Schrauben.





Für die Bilder der Vergleichskamera habe ich natürlich kein Copyright ... aber z.B. einen Link

Grüße, Laufboden

P.S.: unter der Websuche nach "Historische-Kamera-made-in-Germany" findet man sie momentan noch

Zuletzt bearbeitet am 24.11.17 15:11

Datei-Anhänge
1067287_Beier.jpg 1067287_Beier.jpg (302x)

Mime-Type: image/jpeg, 348 kB

1067288_Beier.jpg 1067288_Beier.jpg (255x)

Mime-Type: image/jpeg, 401 kB

1067289_Beier.jpg 1067289_Beier.jpg (280x)

Mime-Type: image/jpeg, 436 kB

26.11.17 12:22
Laufboden

nicht registriert

26.11.17 12:22
Laufboden

nicht registriert

Re: Unbekannte und bekannte Laufbodenkameras

Hallo miteinander, hallo Freier-Sascha,

im Lauf der Zeit wurde ich skeptisch bei dem, was ich an vermeintlich zuverlässiger Information las, egal zu welchem Thema.
Andererseits führt es zu nichts, alles in Frage zu stellen, ein gewisses Grundvertrauen ist nötig.
Immer wieder habe ich den Eindruck, daß ich zu sehr zweifle.
Manchmal erfuhr ich später mehr.
Fast immer hatte ich zu wenig gezweifelt.

Freier-Sascha:
.. Denn Balda hat erst 1925 seine erste Kamera auf den Markt gebracht. Die Suche nach Vorgängerversionen können wir uns also teilweise sparen. Baldeweg hat wohl aus den Stand heraus im grossen Stil in den Kameramarkt eingegriffen, ohne Modell-Entwicklung wie es bei anderen Herstellern oft zu beobachten ist.
So etwa liest man das an verschiedenen Stellen, u.a. auch in Wikipedia - meint man zumindest.

In Wirklichkeit steht zumeist etwas anderes, und das ist reichlich unklar bis irreführend:
Erst ab 1925 begann Max Baldeweg mit der serienmäßigen Kameraproduktion kleiner Amateurkameras. Damit erweiterte sich das Spektrum des Unternehmens von klassischen Zubehörartikeln zum Anbieter kompletter Kameras.

Der zweite Satz hat die Nebenbedeutung vorher hat Balda keine Kameras gebaut. Das "Damit" heißt: "Belegt ist das durch Satz 1".

Der erste Satz belegt das aber mitnichten, im Gegenteil. Eher impliziert er, daß die vorher existierende Kameraproduktion in einem bestimmten Segment, das möglicherweise neu für Balda war, begonnen oder stark ausgeweitet wurde.
Er hat so unklare Konnotationen, daß keine klar erkennbare Aussage extrahiert werden kann als "Balda hat 1925 die serienmäßige Produktion eines eingeschränkten Portfolios ("kleiner" - was ist das?!) von Amateurkameras aufgenommen" und selbst diese Information zweifelhaft erscheint.

Beide Sätze zusammen haben dank dieser widersprüchlichen Konstruktion als glaubwürdigen Kern bestenfalls "1925 dürfte Balda die Produktion von Kameras für den Massenmarkt begonnen haben".

Zur Frage, ob Balda zu irgendwelchen Zeiten - vorher, nachher, vorher und nachher - auch andere Kameras baute, sagt Wikipedia nichts.
Alle anderen Stellen, die ich gesehen habe, sahen so aus, als wären sie entweder Quelle dieses Wirrwarrs oder hätten es benutzt.

Ich zweifle nicht an der Aussage von Freier-Sascha, eine meiner 13x18-Kameras sei eine Balda.
Aber Baldeweg müßte schier mit dem Klammerbeutel gepudert worden sein, hätte er diese Kamera 1925 oder später auf den Markt gebracht.

Die Aussage eines plötzlichen Einstieg in den Kameramarkt ohne jedwede Vorläuferkameras dürfte ein schönes Märchen sein.
Ich meine, Baldeweg dürfte ein viel zu cleverer Geschäftsmann gewesen sein, um derart groß und zudem völlig blauäugig in einen völlig neues Marktsegment einzutreten.
So eine Fama kann Marketingüberlegungen entspringen. Sie kann z.B. Eigenmarkenanbieter von Balda-Kameras schützen und damit dieses Verkaufssegment unbeschädigt lassen. Sie läßt sich dann völlig unbelastet erzählen, wenn zuvor keine oder fast keine Kamera unter dem Markennamen Balda verkauft wurde.

Grüße, Laufboden

Zuletzt bearbeitet am 26.11.17 12:29

26.11.17 16:34
Freier-Sascha 

BZF-Meister

26.11.17 16:34
Freier-Sascha 

BZF-Meister

Re: Unbekannte und bekannte Laufbodenkameras

Hallo Laufboden,

Ich gebe ihnen recht, dass man vorsichtig sein muss mit vielen Aussagen, oft stimmen die Quellen nicht, oder einer schreibt vom anderen ab und so weiter.

Es gibt allerdings in diesem Fall keinen Hinweis darauf, dass es Balda-Plattenkameras von vor 1925 gibt. Weder bei Kerkmann, noch bei Blumtritt (Geschichte der Dresdner Fotoindustrie), und auch nicht bei Kadlubek sind Plattenkameras vor 1925 datiert. Thiele schreibt in "Die Deutsche Photoindustrie...": "Mit der serienmässigen Kamerafertigung begann Balda 1925..." Letzterer Satz schliesst natürlich nicht aus, dass es auch einzelne Plattenkameras davor gegeben haben könnte. Sicherlich wären solche Exemplare, wenn sie denn zuzuordnen wären, für den Kenner Raritäten.

Balda gibt es ja schon seit 1908, und viele Kameratypen wie z.B. Boxen und andere Photo-Produkte wurden produziert (z.B. Kassetten). Das Know How zum Herstellen einer neuen Plattenkameraserie in relativ kurzer Zeit hatte die Firma wahrscheinlich schon.

Gruss

Freier-Sascha

26.11.17 17:51
Sammelott

nicht registriert

26.11.17 17:51
Sammelott

nicht registriert

Re: Unbekannte und bekannte Laufbodenkameras

N'abend im Forum,
hab Euch hier mal was von dieser PDF kopiert : www.dresdner-kameras.de/files/firmen.pdf

Der nervende und urheberrechts-treue Admin: Die Kopie war für das Volumen der zulässigen Zitate nach deutschem Recht leider zu groß und mußte deshalb gelöscht werden. Der Link auf das Zitat ist aber noch da und kann problemlos genutzt werden und danke für den Link.

Grüße-OTTI

26.11.17 23:06
Laufboden

nicht registriert

26.11.17 23:06
Laufboden

nicht registriert

Re: Unbekannte und bekannte Laufbodenkameras

Hallo, Sammelott,

Sammelott:
N'abend im Forum,
hab Euch hier mal was von dieser PDF kopiert : www.dresdner-kameras.de/files/firmen.pdf
diese Seite schaute ich mir immer mal wieder an, daß es jetzt einen (wohl kleinen) Update gab, hatte ich allerdings noch nicht bemerkt.
Leider gibt's zu unseren Fragen nichts bemerkenswert Neues.
Die damalige Photoindustrie zeichnete sich keineswegs durch übertriebene Offenheit aus .
Es gab ein gerüttelt Maß an versteckten Intrigen.
Bis heute sind immer mal wieder Details bekanntgeworden.
Insgesamt aber deutlich zuwenig, um die Situation auszuleuchten.

Z.B.: Es war einiges bekannt über die Rolle von Zeiss bezüglich Deckel und AGC, darüber, daß AGC von Zeiss verboten worden war, Verschlüsse zu produzieren, die den Compur überbieten hätten können. AGC durfte keine Verschlüsse mehr mit auch nur gleich großer kürzester Verschlußzeit wie der Compur auf den Markt bringen.
Gauthier hätte mehr beherrscht: der Koilos bot seit Beginn dreihunderstel-Sekunde für Verschlüsse der Größe 1.
Zeiss hatte zudem nach Übernahme von Ernemann diesem zugunsten des Compur die Produktion der Cronos-Verschlüsse verboten.
Beides zwecks erhöhtem eigenem Ertrags. Beides dürften grobe Fehler gewesen sein - "Konkurrenz belebt das Geschäft".
Der Cronos war übrigens ein Produkt, das technisch eher solider aussehendes Innenleben hatte.
Mit dem Druck auf alle Hersteller selbstspannender Verschlüsse (AGC, Cronos, beide außer ggf. Zusatzhebel für 1/250tel bzw. 1/300tel) hat Zeiss letztlich ein interessantes Zusatzangebot in seinem Portfolio verhindert.*)

Vor nicht langer Zeit gibt es neue Hinweise, Zeiss habe etliche Jahre unerkannt von anderen Objektivfertigern bereits weitestgehende bis volle wirtschaftliche Kontrolle über die damals noch als wirtschaftlich völlig unabhängig geltende Firma Deckel gehabt.
Zwischen den vermeintlichen Konkurrenten Deckel und AGC gab es anscheinend dank wirtschaftlichen Drucks von Zeiss lange vor Bekanntwerden weniger Konkurrenz, als man sich normalerweise vorstellen würde.
Der Rädchen-Rulex wiederum ist zweifellos durch gekonntes Abkupfern ohne Patentverletzung, aber keineswegs nur dadurch, entstanden. Er war ein gelungenes Produkt, und durchaus eine merkliche Verbesserung gegenüber dem Rädchen-Compur. Anhand des vorher gesagten vermute ich, daß ihm Zeiss durch Druck auf seine Kunden - Kamerahersteller, Händler - den verdienten Erfolg am Markt verwehrte.
Das brachte kurzfristig massive finanzielle Vorteile. Verbesserungen oder Neuentwicklung kosten viel Geld.
Diese Politik sollte sich für Zeiss nach WK II schwer rächen. Der Konstrukteur des Rulex wich lang vor WK II nach Japan aus. Wirtschaftlich war er zwar dort nicht sehr erfolgreich, aber er exportierte deutsches Know-How und begründete damit den japanischen Zentralverschlußbau.

Ich möchte wissen, was Kerkmann zur Meinung brachte, Conrad A. Müller wäre der große Unbekannte, der die vielen unbekannten Kameras produzierte.
Eines ist aber sicher:
Kein Kamerabauer wollte bei einem Zulieferer, der als Konkurrent wirkte, Teile kaufen.
Selbst Rodenstock mußte klein beigeben und den Vertrieb von Kameras unter seinem Namen einstellen.
Einem reinen Händler jedoch konnte der Ruf, der große Unbekannte im Hintergrund zu sein, nur nützen.

Grüße, Laufboden

*) was die Langlebigkeit betrifft, hat der Cronos heute(!) gegenüber dem Compur einen kleinen Mangel: die Rückstellfeder des Auslösers ist ein wenig empfindlicher.
Aber auch der Compur zeigt heute, also nach oft über 80 Jahren, leichte Schwächen.

Die Zeiss-Strategie ähnelt dem, das der IBM eine unangreifbar scheinende wirtschaftliche Macht sicherte.
Auch die IBM hebelte jahrzehntelang die Gesetze des Marktes aus und bremste die technische Entwicklung. Doch wenn die Konkurrenz etwas Neues und Besseres auf den Markt brachte, bremste IBM sie aus mit aggressivem Marketing und einem ".. das haben wir auch, wir waren die Ersten!", was oft nur für Forschung und die kostengünstige Vorentwicklung galt.
Es gibt übrigens einen Marktnachfolger, der wiederum auf ähnliche Methoden setzt ..

07.01.21 10:42
EagleEye72 

BZF-Premium-Nutzer

07.01.21 10:42
EagleEye72 

BZF-Premium-Nutzer

Re: Unbekannte und bekannte Laufbodenkameras

Das scheint ne interessante Variante der Ernemann Heag IV Zwei-Verschlusskamera zu sein.
Vor allem dieser Aufbau, dass man das Gehäuse auf dem Laufboden verschieben kann in Weitwinkelstellung, wie auf der Anzeige..
sowas hab ich noch nie gesehn..leider finde ich da nicht viel im Netz.





Grüße, Andreas

Zuletzt bearbeitet am 07.01.21 10:43

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Mime-Type: image/jpeg, 108 kB

07.01.21 12:52
Rainer 

Administrator

07.01.21 12:52
Rainer 

Administrator

Re: Unbekannte und bekannte Laufbodenkameras

Hallo Andreas,

eine bemerkenswerte Kamera mit den beiden Verschlüssen und der Weitwinkel-Option. Sicher eine Spitzenkamera damals. Auf die Weitwinkel-Optionen einiger damaliger Kameras bin ich auch in meinem Thread

https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=147

eingegangen.



Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

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