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[iIa] Bülter & Stammer Plattenkamera
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03.01.12 22:16
joergie 

BZF-Nutzer Stufe 2

03.01.12 22:16
joergie 

BZF-Nutzer Stufe 2

[ iIa ] Bülter & Stammer Plattenkamera

Hallo

Ich hab eine Kamera geschenkt bekommen, Bilder sind angehängt. Was ich bisher herausbekommen habe:

System: Plattenkamera
Hersteller: Bülter & Stammer
Baujahr: Zwischen 1903 und 1921 (davor und danach hieß die Firma anders)
Verschluss: Singlo von Alfred Gauthier

die Zahl 305A könnte das Modell bezeichnen, das weiß ich aber nicht.

Ich würde mich über alle möglichen Infos darüber freuen, z.B. eine genauere Eingrenzung des Baujahres oder auch die Brennweite bzw. Blendenzahlen des Objektivs.






Gruß Jörg

Zuletzt bearbeitet am 03.01.12 22:22

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IMG_4034.jpg IMG_4034.jpg (515x)

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IMG_4038.jpg IMG_4038.jpg (539x)

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03.01.12 23:14
Rainer 

Administrator

03.01.12 23:14
Rainer 

Administrator

Re: Bülter & Stammer Plattenkamera

Hallo Jörg,

Du hast diese Fragen ja auch schon in anderen Foren gestellt. Die Brennweite kannst Du leicht selbst mit einem Zentimetermaß ermitteln:
Entfernung von Mattscheiben-Ebene in Stellung unendlich bis zur Mitte des Objektivs (dort wo die Trägerplatte ist) messen, das ist dann die Brennweite.

Die Blendenzahlen stehen doch auf dem Objektiv: 45 - 11

Zum Baujahr kann ich nichts sagen. Die Kamera ist recht selten und wird auch nicht oft angeboten.

MFG Rainer (Admin)

Möge die Belichtung immer kürzer als 1/30 Sekunde sein.
Aus Negativ wird Positiv.

03.01.12 23:36
joergie 

BZF-Nutzer Stufe 2

03.01.12 23:36
joergie 

BZF-Nutzer Stufe 2

Re: Bülter & Stammer Plattenkamera

Hallo Rainer

Danke dir für die Infos. Ja, ich habe das auch schon in anderen Foren angefragt, dort auch die eine oder andere Info bekommen.

Laut meinen Messungen handelt es sich um ein 145mm Objektiv, was schon recht lang sein dürfte (ich meine i.d.R. sind das eher 115mm Objektive). Die Blendenzahlen vorne sind mir auch schon aufgefallen, nur kann ich den Schieber auch viel weiter rumschieben als bis zur 11. Die 11 dürfte in etwa auf der Mitte der Einstellmöglichkeit liegen, grob geschätzt könnte ich den Regler auch auf f/2 stellen. Es kann natürlich auch sein, dass sich unterhalb der f/11 stellung nichts weiter tut.

Was mich interessieren würde ist, ob man die Kamera eher Richtung 1903 oder eher Richtung 1920 datieren würde. Ich bin nicht sicher wann Gauthier den Singlo Verschluss gebaut hat, der erste dieser Firma war ja der Koilos.

Ist die Zahl 305A denn auch das Modell?

Gruß Jörg

Zuletzt bearbeitet am 03.01.12 23:38

04.01.12 07:08
Rainer 

Administrator

04.01.12 07:08
Rainer 

Administrator

Re: Bülter & Stammer Plattenkamera

Hallo Jörg,

der Aplanat-Vierlinser (auch in der Variante "Spezial" ist eher ein frühes Plattenkamera-Objektiv . Es wurde schon in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts vom technisch besseren Dreilinser Anastigmat und dann Doppel-Anastigmat abgelöst.

Deshalb würde ich die Kamera vom Objektiv her eher auf die Jahre um 1903 datieren.

Die Sache mit der Blende kannst Du ja auch wiederum selbst klären: Wenn Du den Verschluß auf T stellst und dann auslöst, kannst Du durch das Objektiv durchsehen (vor hellem Hintergrund. Wenn Du nun die Blende über 11 hinaus verschiebst, geht die Blende weiter auf? Planare waren aber bei weit offenen Blenden nicht mehr sehr gut in der Abbildung. Vielleicht hat der Kamerahersteller deshalb auf weitere Blendenwerte bewusst verzichtet.

Bei der Brennweite kommt es auch auf die Glasplattengröße an. Aus der Bilddiagonale läßt sich grob auf die Brennweite schließen. Aplanate sollen wohl eher knapp über der Bilddiagonale in der Brennweite gelegen haben.

Ich habe bezüglich der Bezeichnung keinen Hinweis in meinen Unterlagen gefunden. Im "Abring" Band I ist eine Plattenkamera von Bülter & Stammer gezeigt, die im Querformat aufklappt und um 1910 schon einen Doppel-Anastigmaten aufweist, beim Glassplattenformat 10 x 15 eine Brennweite von 16,8 cm.

So hat eine 6 x 9 Kamera Objektivbrennweiten so um 10-10,5 cm.


MFG Rainer (Admin)

Möge die Belichtung immer kürzer als 1/30 Sekunde sein.
Aus Negativ wird Positiv.

Zuletzt bearbeitet am 04.01.12 07:12

04.01.12 21:27
joergie 

BZF-Nutzer Stufe 2

04.01.12 21:27
joergie 

BZF-Nutzer Stufe 2

Re: Bülter & Stammer Plattenkamera

Hallo Rainer

Danke dir nochmals. Die Blende kann ich in der Tat noch weiter öffnen als f/11.

Die Mattscheibe hinten hat ca. 8.5x11.5cm (wäre das dann also eine 9x12 Kamera?), die Diagonale beträgt etwa 14cm.

Gruß Jörg

05.01.12 09:24
Willi 

BZF-Meister

05.01.12 09:24
Willi 

BZF-Meister

Re: Bülter & Stammer Plattenkamera

Hallo Jörg!

Die Lichtstärke deines Objektivs kannst du leicht berechnen:
Brennweite durch größte wirksame Öffnung = Blendenwert. (z.B.: 150mm : 18,75mm = f/8)
Anm.: die "grob geschätzte f/2" gab es nie bei einer 9x12 Plattenkamera, das 150mm-Objektiv müsste dazu einen Durchmesser von 75 mm (!) haben.
Zum Abmessen der Brennweite: Der optische Mittelpunkt eines symmetrischen Objektivs liegt meist genau auf der Ebene der Verschluss- und Blendenlamellen, also einige Millimeter vor der Trägerplatte. Zum Abmessen der größten Öffnung: Vorderlinsenglied vorsichtig abschrauben und bei geöffnetem Verschluß abmessen.

Liebe Grüße
Willi

"Altes bewahren - Neues prüfen"

05.01.12 10:02
joergie 

BZF-Nutzer Stufe 2

05.01.12 10:02
joergie 

BZF-Nutzer Stufe 2

Re: Bülter & Stammer Plattenkamera

Hallo Willi

Kaum hat man mal etwas anderes in der Hand fallen einem die grundlegensten Dinge nicht mehr ein. Sehr Peinlich...
Die geschätzte Blende war ein einfaches weiter zählen der Blendenreihe vorne auf dem Objektiv, soll heißen es wäre Platz für Blendenwerte bis f/2.
Nachgemessen habe ich knapp 19mm, bei gemessener Brennweite von 145mm komme ich damit auf (gerundet) f/8. und wie bei den meisten Objektiven dürfte auch hier gelten, eine Blende zumachen erhöht die Abbildungsleistung, dann wären wir ja wieder bei der aufgedruckten f/11.

Vielen Dank

Gruß Jörg

11.09.12 13:05
Danimann 

BZF-Meister

11.09.12 13:05
Danimann 

BZF-Meister

Re: Bülter & Stammer Plattenkamera

Hallo,

ein funktionierendes Aplanat würde nie eine Lichtstärke von f/2 anbieten. Diese können mit maximal f/8 gefunden werden.

Diese Kamera ist eine güngstig Kamera eher aus dem Jahre 1910, wie Rainer Tippt.

Der Singlo Verschluss von Gauthier war ein sehr einfaches Verschluss. Die "teure" Gauthier Variante dieser Zeit war der IBSO. Der VARIO war dazwischen.

Wie man sieht, der Verschluss verfügt über Gewindedrahtauslöser. Dies war eine Neuerung vom selben Gauthier ab etwa 1908-1909 (hauptsächlich mit der IBSO). Die Kamera kann also nicht älter als 1908 sein.

Bei dieser Zeit gabt es seit lange schon 3 Linsigen Anagstigmate, und auch doppel Anagstigmate. Diese wurden aber bei besseren Kameras verwendent. Die Kombination Singlo/Aplanat deutet hin, wie gesagt, auf ein Güngstiges Apparat (damals).

Die Kamera würde ich also um 1910-1915 datieren, obwohl ich bereits Kameras mit einer ähnlicher Konfiguration bis etwa Ende der zwanziger gesehen habe.



Gruß

Datei-Anhänge
talbot_errtee_16.jpg talbot_errtee_16.jpg (485x)

Mime-Type: image/jpeg, 114 kB

11.09.12 13:30
joergie 

BZF-Nutzer Stufe 2

11.09.12 13:30
joergie 

BZF-Nutzer Stufe 2

Re: Bülter & Stammer Plattenkamera

Hey Danimann,

besten Dank für Deine informationen.

Gruß Jörg

11.07.14 18:37
Laufboden

nicht registriert

11.07.14 18:37
Laufboden

nicht registriert

Bülter&Stammer - späte Antwort

Danimann:
Die Kamera würde ich also um 1910-1915 datieren, obwohl ich bereits Kameras mit einer ähnlicher Konfiguration bis etwa Ende der zwanziger gesehen habe.

Hallo Danimann,

Diese Kamera wird wohl aus dieser Zeit sein, eher noch enger um 1910.
Viel neuer als 1921 kann sie nicht sein, 1921 firmierte Bülter&Stammer um zu Orionwerke.

Habe eine meiner Kameras neulich ziemlich sicher als Bülter&Stammer identifiziert (gegen Widerlegung, Bestätigung oder gar Modellbezeichnung oder Modellnummer hätte ich trotzdem nichts ) - es gab ein Angebot in der Bucht, das in genügend Details übereinstimmte und dort, wo meine Klebereste einer runden Plakette hatte, ausnahmsweise eine noch lesbare weiße Plakette mit Firmenbezeichnung und handschriftlicher Modellnummer. Eine gleiche Kamera wie die meine hatte eine völlig verblichene weiße Plakette.
Ähnliche weiße Plaketten brachten jedoch auch andere an, zumindest Krügener. So, wie sie aussehen - Papier oder Folie - ist allerdings kein Wunder, wenn viele davon bald hopps gingen.

Meine Kamera sieht von der Konstruktion her um eine Generation neuer aus die hier beschriebene:

Das verweist meine wiederum auf ein vermutlich deutlich späteres Baujahr.
Andererseits dürfte meine Bülter&Stammer um 1920 schon ziemlich alt erschienen sein, ihr Eurynar gibt mit Nummer 116.5xx wenig Aufschluß - Rodenstock: 1910 .. 50.000, 1920 .. 200.000 -
ihr Compur jedoch stammt von 1923-1924.
Bedenkt man, daß damals i.d.R. alles andere als just in time gefertigt wurde, käme man deshalb auf ein Herstellungsdatum der Kamera von 1925-26, und das erscheint unglaubwürdig.
So deutlich nach der Umfirmierung könnte es nur ein liegengebliebener Restbestand sein, eher ist an Umrüstung oder Ersatz eines defekten Verschlusses zu denken.

Die Datierung von Kameras und Objektiven aus dieser Zeit ist jedoch prinzipiell schwierig durch die kriegsbedingte Mangelwirtschaft.
Eine schöne Beier Edith von mir hat ein Eurynar in Compound, beides mit Nummern von vor 1910, und Woldemar Beier hat erst 1923 mit dem Kamerabau angefangen.

Grüße, Laufboden

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BuelterStammer.jpg BuelterStammer.jpg (402x)

Mime-Type: image/jpeg, 52 kB

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