Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts konnte man die Exa I Spiegelreflexkamera in Aktionen für 119 Mark kaufen, zum gleichen Preis mit dem Ludwig Meritar 1:2.8 50mm Objektiv (Blendenvorwahl) oder, wie meine Exa, mit dem Meyer Trioplan 1:2.9 50mm. Den 42mm Schraub-Wechselobjektiven wie z.B. bei der Praktica hatte das Exa/Exakta-System den Bajonettanschluß voraus. Ein wertiges, sehr leichtes Ganzmetallobjektiv, das auch heute noch nach 60 Jahren perfekt funktioniert und leicht dreht. Cook-Triplets sind dreilinsige Objektive, die die chromatischen Aberrationen für zwei Wellenlängen wie auch zusätzlich den Astigmatismus korrigieren. Sie sind Standard für preiswerte Kameras und ich vermute, daß die Unterschiede zwischen den Herstellern und Modellen evtl. weniger Einfluß auf die Bildqualität haben als die Sorgfalt der Herstellung (siehe z.B. Hinweis zur Justierung in der kommenden Vorstellung des Schwesterobjektivs Domiplan). Sie wurden in der Nachkriegszeit oft mit einer relativ hohen Lichtstärke von z.B. 1:2.9 gebaut, dies ist aber als Einstellhilfe auf der Mattscheibe von Spiegelreflexkameras durch die geringe Tiefenschärfe zu sehen; ihre größte Schärfe erreichten sie bei Blende 8-11. Die Vorstellung des Trioplan als Exa-Normalobjektiv ist in Zusammenhang mit einer in Kürze geplanten des Meyer Domiplan 1:2.8 50mm Objektiv zu sehen, anhand deren die jüngere Generation einige Eindrücke des Arbeitens mit Kleinbild-Spiegelreflexkameras im letzten Jahrhundert erhalten soll.
Daten
Hersteller: Meyer-Optik (VEB Optisch-Feinmechanische Werke Görlitz) Produktion: Vorstellung des Ur-Trioplan bereits 1916. Laut https://www.dresdner-kameras.de/objektive/objektive.html#Seriennummernkreise deutet die Seriennummer von 3+ Millionen auf einen Produktionsbeginn ab 1961 hin. Gebaut bis 1963. Brennweite: 50mm Blende: 2.9 bis 22 stufenlos, rastend, 12 Blendenlamellen Entfernungseinstellung: manuell 0,6mtr bis Unendlich. Verschoben wird das gesamte Objektiv, das Filtergewinde dreht sich nicht mit. Vergütung: ja Filtergewinde: 35,5mm Einschraubgewinde Länge gemessen: 40mm Durchmesser gemessen: 48,2mm Gewicht, gemessen: 83 Gramm Gütesiegel des gezeigten Exemplars: "1" im Dreieck, mit Weltmarkterzeugnissen vergleichbar Neupreis einzeln: 52DM Bemerkung: Das Trioplan ist heute ein gesuchtes Gebraucht-Objekt, weil ihm ein sehr schönes "Seifenblasen-Bokeh" zugeschrieben wird. Es erzielt in der 50mm-Version im Versteigerungshaus Preise von über 50 bis über 100 Euro. Der Versuch einer Neuauflage im Crowd-Funding für 1400 Euro hingegen verlief im Sand.
Nach fast 60 Jahren ist das billigste Objektiv zur Exa noch sehr gut in Schuss:
Das Exa/Exakta System basierte ganz modern auf Bajonettanschluß:
Das Bild ist 1964 mit dem gezeigten Objektiv gemacht worden (Freiburg-Kappel, Pfeiferberg in Richtung Kirchzarten):
Die Hausfrau hatte Waschtag. Crop, gescannt mit Nikon LS-1000 bei 2700dpi. Der Film war Revue 21, entwickelt 14.5 Minuten in Perufin:
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