Die Minox 35 GT ist eine Kleinbildkamera mit versenkbarem Objektiv, die, etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel, ohne Probleme in die Hosen- oder Hemdtasche passt. Das Gehäuse der von Prof. Richard Fischer gestalteten und zusammen mit Walter Zapp entwickelten Kamera besteht aus glasfaserverstärktem Makrolon. Dadurch wiegt sie nur etwa 200 Gramm. Die Mechanik zum Ausfahren des Objektivs ist mit der Frontklappe gekoppelt, diese schützt im geschlossenen Zustand das Objektiv. Die Belichtungsautomatik sieht eine Blendenvorwahl vor, bei der die ermittelte Verschlusszeit in den Sucher eingeblendet wird. Für Gegenlichtaufnahmen gibt es einen kleinen Schalter, der die Verschlusszeit verdoppelt. Das Minotar-Objektiv entspricht dem Tessar-Typ und bildet erstaunlich scharf ab. Nachteil aus heutiger Sicht: Die Kamera benötigt ursprünglich eine Quecksilberzelle PX27.
Als Zubehör besitze ich das Blitzgerät FC35 mit einer Leitzahl von 18 bei 21 DIN. Beim Aufstecken auf die Kamera wird ein Schalter betätigt, der die Verschlusszeit auf 1/125 s Blitzsynchronzeit einstellt. Die Blende muss dann nach Leitzahltabelle eingestellt werden, die auf der Rückseite aufgedruckt ist.
Daten:
Baujahr: 1981 ff.
Format: Kleinbild.
Objektiv: Minox Color-Minotar 1:2,8. f=35 mm (vier Linsen in drei Gruppen), mehrfachvergütet
Aufnahmen: 36
Blenden: 2,8 – 16
Verschluss: 1/30 - 1/500 s, stufenlos
Belichtungssystem: Blendenvorwahl (Zeitautomatik)
Blitz: Blitzschuh mit X-Mittenkontakt
Belichtungsmesser: Eingebauter CdS-Messer
Filmzählwerk: Vorwärts zählend, Springt beim Abnehmen der Rückwand auf die Starteinstellung
Sucher: Leuchtrahmen-Durchsichtssucher mit Verschlusszeitenanzeige auf Skala 1/500 bis 1/30 s, Langzeitwarnung (Zeit länger als 1/30) und Überbelichtungswarnung (richtige Zeit kürzer als 1/500)
Filmtransport: Schnellspannhebel, Rückspulkurbel
Entfernungsmesser: nein
Selbstauslöser: Elektronisch, Vorlaufzeit 10 s, rotes Blinklicht während der Vorlaufzeit, Blinkfrequenz in drei Stufen zunehmend
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Hallo Fritz, schwere Erinnerungswunden: Meine 35GT verschwand 9 Tage nach dem Kauf ind Nordsee beim Ausschiffen in Helgoland (Nordsee ist Mordsee). Meine Erfahrungen mit der Kamera sind also eher begrenzt.
Die Kamera hat aber sicher unter Sammlern einen ähnlichen Kultstatus wie die Rollei 35S (einem direkten Konkurrenzprodukt).
Am Zustand sieht man, dass Du sie in Ehren hälst.
Bei der Gelegenheit fällt mir auf, dass wir doch einige gemeinsame Interessen haben: Amateurfunk, Detektoren, Kameras, Wertheim. Mal sehen, was noch kommt.
Aufgenommen um 1980 an der Tauber in Wertheim. Übrigens mit der Mamiya 645 Halbformat (ist mit Flachbettscanner von einem SW 13 x 18 Papierbild geholt worden).
MFG Rainer
Möge die Belichtung immer kürzer als 1/30 Sekunde sein. Aus Negativ wird Positiv.
Die moderne 35mm Kompaktkamera von Minox hat Rollei mehr als starke Konkurrenz gemacht.
Die Minox war einfacher zu bedienen, hatte eine Zeitautomatik und ein leichteres Kunststoffgehäuse; zudem war sie etwas preiswerter.
Rollei produzierte weiter mit den 35er Modellen und ignorierte die Minox-Konkurrenz.
Die Überkapazitäten und die aufgenommenen Kredite führten zum Ruin. Im Juni 81 mussten die Rollei-Werke Konkurs anmelden, obwohl man noch versuchte, den Verkauf trotz Minox- Konkurrenz durch Preissenkungen wieder anzukurbeln.
MfG Peter
Ein Kamera-Objektiv ist unbestechlicher als das menschliche Auge !
ja Peter das war leider so. Aber die Rollei 35 war auf ihre Art auch Spitze, das Objektiv war einfach der Hammer. Die präzise Rausziehoptik hatte auch was. Dann das schöne Metallgehäuse..... Ich komme schon wieder ins Schwärmen.
MFG Rainer
Möge die Belichtung immer kürzer als 1/30 Sekunde sein. Aus Negativ wird Positiv.
ja, die Minox hat etwas, das stimmt. Aber es stimmt genauso, dass speziell das Sonnar das bessere Objektiv ist gegenüber dem Mirotar. Später brachte Minox noch zwei andere Objektive, die ich aber nicht selbst kenne.
Ja, Rainer, alte "Kriegsverletzungen" schmerzen lange! Das mit Helgoland ist ja noch schlimmer als meines Vaters Silette 1962 im Eilzug von Neckarelz nach Lauda. Schönes Foto übrigens vom Tauberufer - es scheint ja nicht gerade Hochsommer gewesen zu sein. Ich habe jetzt 20 Minuten nach dem Vergleichsbild gesucht, eine "bunte" Herbstaufnahme, aber ich finde sie leider nicht. Die Parallelität einiger Interessen ist tatsächlich erstaunlich.
nun habe ich die Tauberpartie doch noch gefunden, es war allerdings der Gegenschuss aus der anderen Richtung - und die Bäume stehen jetzt auch nicht mehr alle. Und Herbst war es auch nicht, sondern Frühjahr, aber sonst hat alles gestimmt Man geht dort bestimmt zwei-, dreimal pro Woche vorbei, aber meine Aufnahme ist von 2004! Die Sachen vor der eigenen Nase fotografiert man halt nur sehr selten.