jak:Amateur-Objektive aus den 1950ern sind für gröberes Korn gemacht.
Da lag der rechnerische Zerstreuungskreis ('Z') bei 0,05 mm Ø. Später ging man dann runter auf 0,03 mm, APS-C digital braucht je nach Auflösung 0,02 bis 0,01 (ohne Gewähr, Größenordnungen) ... Insofern wäre die Schärfe bei einer Verkleinerung auf 1:(5)² zu beurteilen, bei der NEX-3 also eher 900×600 px. Dafür, finde ich, passt die hier.
Oder sehe ich da was falsch?
Im Prinzip nein Aber in der Praxis sieht's komplizierter aus. Zum einen vermindert - im Prinzip - die Vergütung die Schärfe, zum anderen ist nicht alles so perfekt wie in Theorie und Werbung. Zum anderen kommt es letztlich auf den visuellen Eindruck an. Und da können bei Streulichtvermeidung selbst z.B. ein hundert Jahre altes 190mm Busch Doppel-Leukar und ein 270mm Goerz Doppel-Anastigmat Serie 3 von 1895 - beide vom "Dagor-Typ" - erstaunlich gut mithalten. Mein Canon-Zoom EF 75-300 1:4-5.6 II kommt da nicht mit - beim visuellen Eindruck sowieso nicht, aber noch nichteinmal bei der Schärfe. Natürlich wird man die ganz anders einstufen als damals. Da waren das als scharfzeichnend bekannte Objektive, heute können sie die Rolle einnehmen, die früher Porträtobjektive hatten, während das früher dafür geschätzte Celor - Schweigen im Wald ... mein 210mm 1:5.0 Celor jedenfalls bleibt unter allen Bedingungen merklich hinter allen meiner anderen 210er zurück.
Ja, die Zerstreuungskreise sind größer, es gibt im Vergleich zu einer heutigen Festbrennweite ein merkliches Überstreuen, aber etwa bei Porträts führt die Schärfe heutiger Objektive eher zu unangenehm wirkenden Effekten, die dann zu bekämpfen sind, während das Dagor ohne solchen Aufwand harmonische Ergebnisse liefert - einen zwar scharfen Bildeindruck, der durch leichtes Überstreuen gemildert wird.
Grüße, Laufboden
Hinweise:
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln.
Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar oder zuord-bar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen oder Fragmenten davon! !
Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.
Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!
15.02.19 18:19
Laufboden
nicht registriert
15.02.19 18:19
Laufboden
nicht registriert
Re: Analogobjektive an der Digicam
Hallo Sammelott,
Sammelott:ich liefere dann mal auf "Wunsch" nach. Leider hatte ich keine Streulichtblende für das Objektiv und das macht sich , wie ich finde , stellenweise bemerkbar.
die Bilder lassen sich durchaus sehen. Zumindest in der dargestellten Größe ... so 130 kB sind ja nicht ganz das, was 'ne moderne Digiknipse hergibt ... Wäre interessant, was die Bilder hergeben, wenn nicht so viel, sondern einfach nur die Leerinformation wegkomprimiert wird - es dürfte deutlich mehr sein.
Bei den SW-Bildern meines Vaters (Agfa Billy von 1936, Agfa Anastigmat 1:6.3, 6x9) hat sich herausgestellt, daß die besten auf über 1400x2100 Pixel vergrößert werden konnten - ein paar habe ich darüber hinaus auf ca. 2500x4000 gebracht, weil das (nur) in diesen Fällen nicht nur Leervergrößerung ergab, wenngleich überwiegend. Mit der Größe wuchs die Zahl notwendiger Fehlerkorrekturen extrem stark an - Pilze; Unreinheiten wohl wg. verschlammter Bäder; Kratzer; ..., sodaß ausgerechnet die schärfsten und besterhaltenen Negative bei weitem am meisten Arbeit gemacht haben. Der örtliche Meisterpfuscher hat für Amateurbilder offenbar seinen Laborabfall verwendet, und im Lauf der Zeit noch schlampiger gearbeitet. Sah aus, als wolle er sich an den Amateurbildern dafür rächen, daß er sich mit soetwas beschäftigen mußte statt sich ganz seiner Kunst hingeben zu können. Leider gab's keine Negative von den ganz alten Bildern, die ältesten waren von Anfang 1945. Ich habe mal gelesen, daß Negative wegen der Brandgefahr während des Krieges vernichtet werden hätten müssen (Nichtbefolgung sei ggf. als schweres Verbrechen geahndet worden). Die von meiner Frau stammenden Negative hatten zwar auch Alterserscheinungen, waren aber weit, weit besser ausgearbeitet und besser fixiert, nur auf wenigen, die ein Amateur ausgearbeitet hatte, gab's ein paar flächige Entwicklungsfehler - wohl von Luftblasen. Solange man den Pfusch noch nicht auf der 6x9-Kontaktkopie sah, war eben alles noch o.k. ... Und dann hatte meine Frau auch ein in einem Hamburger Fotostudio um 1900 entstandenes Originalbild mitgebracht, da konnte ich nur den Hut ziehen - nicht der kleinste technische Fehler zu sehen, fotografisch gut - besser als alle danach bis ca. 1970 entstandenen Bilder ...
Grüße, Laufboden
28.02.19 18:51
Laufboden
nicht registriert
28.02.19 18:51
Laufboden
nicht registriert
Re: Analogobjektive an der Digicam
Hallo miteinander,
auf Dauer kann ich hier nicht widerstehen - also mal ein paar Testbilder von mir. Naja, eigentlich sind's gerade keine Testbilder - einfach ein paar Bilder aus meinem Fenster geschossen, und das, wie zu sehen, bei sehr windigem Wetter. Die Bilder sind also mehr oder weniger verweht ...
Hier das Equipment - eine Canon M5 an einer ziemlich zufälligen Sinar-Zusammenstellung (Hinterstandarte der Sinar F, Vorderstandarte Sinar Norma) zusammen mit einem der beiden verwendeten Objektive, einem Durst gelabelten Schneider-Kreuznach Componon 1:5,6/300. Das zweite war ein 180mm 1:5,6 Sironar-N, die verwendete Blende ist eine ältere von Sinar (regelmäßiges 5-Eck bei jeder Blende).
Alle folgenden Bilder sind mit RAWTherapee und derselben 0/8/15-Einstellung verkleinert worden.
mit Sinaron N 1:5,6 180mm bei f5,6 (Offenblende):
... zum Vergleich: bei f11:
.. und noch 2 Bilder mit f5,6:
ES FOLGEN BILDER MIT: Schneider-Kreuznach Durst Componon 1:5,6 300mm: f5,6:
P.S.: den Anschluß an die Sinar habe ich für die Canon 400D gemacht, es ist also noch'n Adapter dazwischen. Einen nativen Anschluß für die Canon M5 beabsichtige ich, denn damit können deutlich kürzere Objektive verwendet werden, mit diesem ist bei 100mm kaum eine Verstellung möglich, und wenn's kürzer werden soll -minimal 70mm- muß auch der WW-Balgen weg ... (er wird dann durch einen bei kurzer Belichtungszeit irrelevanten Lichtspalt ersetzt )
Zur Abwechslung ein bißchen mehr in Richtung echtes Altglas ...
Hallo miteinander,
... bevor demnächst wirklich Altglas an der Reihe ist
Diesmal möchte ich ein mäßig altes Objektiv vorstellen, mein ICA Dominar 180mm 1:4.5 mit der Nummer .530.0xx vorstellen, zum Vergleich: 1926, bei der Eingliederung in Zeiss, stand die Nummerierung etwa bei 740.000. Natürlich ist dieses Ding unvergütet. Ich habe gegenwärtig keinen wirklich passenden Anschluß. Das Dominar habe ich mittels Granatenhülse mit Exakta-Bajonett verknüft, diese Kombi habe ich hier schon vorgestellt. Im Exakta-Bajonett hält so einigermaßen(!) der DKL-EF-Konverter, Unendlich-Einstellung ist dann aber nicht angesagt. Dazu kommt dann nur noch der Canon EF / Canon M - Konverter, und schon folgt die Canon M5 ( 24 MPixel ).
Zuerst mit Offenblende, also bei f=4.5 - da ist's erwartungsgemäß von beschränkter Schärfe, das mäßige Gegenlicht könnte auch etwas beitragen, aber die spezielle Wirkung bei Unschärfe läßt sich beobachten (ohne die Verkleinerung wäre das aussagekräftiger): Der Objektabstand ist jeweils schon ein paar Meter.
Bei f=8 ist die Kombi aber doch ziemlich scharf (pardon, 1:5.6 habe ich nicht ausprobiert):
Vom letzten Bild folgt natürlich auch ein 1:1-Crop zwar nicht ganz aus dem Zentrum, aber aus einer scharfen Stelle: (ob Zentrum oder nicht tut hier so ziemlich nichts zur Sache - das Objektiv ist schließlich für GF, bei einem 13x18cm-Sensor sähe das anders aus)
Ich habe in RAWTherapee Standardwerte verwendet, also u.a. keine Kontrasterhöhung, keine Belichtungskorrektur, keine Farbkorrektur.. Also - gar so viel wie behauptet hat sich in den letzten 100 Jahren auch wieder nicht getan
So ein Objektiv war kurzzeitig auch mal in meinem Besitz. Aber sag mal... Bild 1... ich wusste gar nicht, dass es bei Dir in der Nähe eine Raketenabschussbasis gibt.
Alles Gute von oben
Peter
"The way that you wander is the way that you choose The day that you tarry is the day that you lose...."
... ich frage mich gerade angesichts der Bilder, warum ich mir neuere Pentaxchens als die Kr gekauft habe ....
@Peter ..... Hä? Schnee? .... immer noch? ..... ich will heute mit meinem Fahrrad 20km zur Arbeit fahren .... nene nicht wie ihr denkt ... electro wegen der hohen Berge hier ....
Liebe Grüße aus dem angeblich so rechtsradikalen Chemnitz Gerhard